Guten Abend,

der grenzenlosen Neugier meiner Schweinchens ist es geschuldet, daß immer wieder mal die 13-polige Anhänger-Steckdose an meinem Citroen Berlingo Bj 2007 angeknabbert wird. Zuletzt hat wieder mal der Deckel der Dose dran glauben müssen. Ich hab also eine neue Dose gekauft, aber nicht gleich montiert.
Dann ging auf einmal das rechte Rücklicht nicht, aber mit dem Anhänger dran doch wieder.
Also einen durch die offene Dose plus Feuchtigkeit verursachten Masseschluß vermutet, Dose ausgetauscht und das Rücklicht funktioniert auch ohne Anhänger wieder.

Jetzt muß das Auto zum Pickerl (ich bin schon knapp am Ende der Toleranzfrist) und ich stelle fest, daß beide Nebelschlußleuchten nicht funktionieren (das Auto hat zwei).
Wenn ich den Anhänger (ebenfalls 13-polig) anschließe, funktioniert die dortige Nebelschlußleuchte aber sehrwohl.
Die Glühbirnen sind ok.
Eine Sicherung für die Nebenschlußleuchte hat das Auto komischerweise nicht (übrigens auch keine für die Rücklichter)..
Der Lenkstockhebel, der eine Dreistufenschaltung für Nebelscheinwerfer und Nebelschlußleuchten hat, kann es nicht sein, weil sonst würde ja auch beim Anhänger nichts funktionieren.
(Die Kontroll-Leuchte am Armaturenbrett für die Nebelschlußleuchten funktioniert auch, obwohl die gar nicht leuchten.)
Der für die Anhänger-Erkennung vorgesehene Pol Nr.12 ist bei der Dose am Auto gar nicht belegt, somit dürfte das Problem auch nichts damit zu tun haben, daß bei älteren Autos im Anhängerbetrieb die Nebelschlußleuchten des ZUgfahrzeugs deaktiviert wurden.
Jetzt bin ich ein wenig ratlos.
Hat noch jemand eine Idee, außer eine Werkstatt mit Diagnosegerät zu konsultieren ?

Zitat von Schellniesel im Beitrag #2

---

Hatte deine alte 13 polige Dose eventuell einen microschalter verbaut, den du bei der neuen nicht hast?
Früher wurde das öfter verbaut um eben so Sachen wie nebelschlussleuchten und Parksensoren bei anhängerbetrieb zu deaktivieren.
Mittlerweile überflüssig geworden, deshalb haben das die neuen Dosen auch nimmer.

---

Guten Morgen,

nein, so einen Schalter gab es bei keiner der von mir getauschten Dosen und daß eine Disfunktion der Nebelschlußleuchten jahrelang keinem Prüfer aufgefallen wäre, ist eigentlich auch nicht wahrscheinlich. Ich kann mich bloß nicht erinnern, daß ich selber je drauf geachtet hätte.
Also entweder gibt es doch eine Sicherung, von der ich nichts weiß, oder eine Leitung, die beide Nebelschlußleuchten versorgt, ist defekt, oder der Bordcomputer hat einen Fehler.

Also ich hab jetzt telefonisch noch ein wenig Schwarmwissen und -meinungen eingeholt :

1)
Manche behaupten, daß es auch für die Nebelschlußleuchten eine Sicherung geben muß.
Ich finde aber keine, siehe auch den Belegplan (2. Generation)
https://sicherungskasten-belegung.com/ci...ten-und-relais/

2)
Offenbar ist nach wie vor in allen Anhänger-Steckdosen der von Schnellniesel erwähnte Microschalter verbaut, uzw. äußerlich nicht sichtbar, sondern im Innenteil, wo die Pole angeschlossen werden (offenbar unter den Polen 1 bis 4).
Dieser Microschalter würde im Hängerbetrieb allerdings neben den Nebelschlußleuchten auch die Rückfahrscheinwerfer des Autos deaktivieren - und kann somit aber, wenn das stimmt, auch nicht die Ursache für meinen Ausfall der Nebelschlußleuchten sein, weil meine Rückfahrscheinwerfer sehrwohl funktionieren.

3)
Mit einem Lesegerät kommt man hier auch nicht weit, weil das nur Motorsteuerungsprobleme im weitesten Sinn ausliest, aber der Bordcomputer nichts mit der Anhänger-Erkennung zu tun hat.
(Das behaupten zwei Werkstätten zur Begründung, daß ich nicht einfach schnell mal zum Auslesen vorbeischauen kann, sondern einen Termin brauche, den sie mir aber erst in 4 Wochen + geben könnten ... für mich zu spät).

4)
Ich soll das Pluskabel für die Nebelschlußleuchte vom Anhängerstecker weg bis zum Hauptkabelstrang auf Schäden untersuchen, und wenn ich nichts finde, das betreffende Kabel weiter zu den Nebelschlußleuchten des Autos (also bis zu den Steckern der Rückleuchten) bzw. weiter im Kabelstrang nach vorn.Und Ausmessen.

Was sagt Ihr zu diesen Thesen ?

Ja, hat es.

Zum Thema Leiterbahnen und Masseschluß fällt mir noch ein, daß das ursprünglich ausgefallene Rücklicht jetzt "unruhig" leuchtet (so als würde es mit dem Blinker mit-takten, der aber gar nicht eingeschaltet ist).

Wie behebt man eigentlich einen Masseschluß in einem Leuchten-Stecker?
Bei meinen früheren Zitronen -Visa und BX- kamen so Masseschlüsse ja öfter vor und ich hab damals einfach WD 40 in den Stecker gespritzt. Aber außer daß das WD 40 vielleicht Feuchtigkeit verdrängt oder eine Korrosion "abwäscht", und selber keinen Strom leitet, erschließt sich mir die Logik meines Unterfangens nicht ganz. Hat aber spätestens nach mehreren Angriffen funktioniert.

Und nach wie vor mysteriös finde ich, daß es offenbar keine Sicherung für die NSL gibt ?
Blöd außerdem, daß hier teilweise Sicherungen verbaut sind, denen man von oben nicht ansieht, ob sie etwa defekt sind.
(Dazu eine Anekdote: Hab mal den Anhänger an meinen Daimler gehängt und dabei festgestellt, daß eine Begrenzungsleuchte am Hänger nicht brennt. Also schnell den Celon heruntergeschraubt, ahja die Birnenfassung ist rostig. Also Drahtbürste, und zack war der ganze Hänger tot. Kann ja nur eine Sicherung sein, finde aber im Sicherungskasten vom Benz beim Draufschauen keine, die kaputt ausschaut. Also eine Sicherung nach der anderen herausgezogen, um vielleicht doch eine defekte zu finden, und schon war der ganze Benz tot. Und weil der ÖAMTC auch keine passende CD dabei hatte, um das beleidigte Steuergerät zu rebooten, mußte der Benz in die Werkstatt geschleppt werden. Die defekte Sicherung war übrigens in einem für den Anhängerbetrieb nachgerüsteten eigenen Sicherungskasten im Reserveradkasten .....)

Andere Frage:
Falls der Fehler im Anhängermodul liegt, darf das, sofern möglich, hinsichtlich der Nebelschlußleuchte überbrückt werden?
Ich finde nämlich eigentlich keine technische Vorschrift, nach der die Abschaltung der NSL des Zugfahrzeugs beim Anhängerbetrieb überhaupt zwingend wäre.
(Ich frage für einen Freund, der elektrisch mehr drauf hat als ich und sich das heute ansehen wird. Und weil der Pkw den Pickerltermin gemeinsam mit dem Anhänger hat, sodaß sich eine Überbrückung, wenn sie doch verboten wäre, kaum verheimlichen ließe.)

Ich mag Euch ja die Auflösung des Problems nicht vorenthalten, vor allem weil sie derart simpel ist, daß sie auch noch dem einen oder anderen den Weg in die Werkstatt ersparen kann.

Also :

Das Auto hat offenbar wirklich keine Sicherung für die NSL, übrigens auch nicht für die hinteren Begrenzungsleuchten.
Es hat auch kein Anhängermodul/steuergerät, sondern ist entweder wegen des Baujahrs und/oder weil die Anhängervorrichtung nachgerüstet wurde, auf eine Steckdose ausgelegt, die den von Schnellniesel erwähnten Microschalter enthält.

Das Pluskabel für die NSL (Farbe grau, entspricht bei diesem Auto offenbar als einziges der Farbenlehre nach der DIN/ISO 11446) teilt sich vor der linken Heckleuchte in einem eigenen Stecker auf drei Abzweigungen auf. Je eine läuft zu den NSL des Pkw und die dritte zum Kontakt Nr. 2 (54g) der Anhängerdose.
In den Kontakt Nr.11; der ein an sich für Zusatzbatterien im Anhänger, zB bei Wohnwagen, vorgesehener Massekontakt ist (der dafür als Pluspol vorgesehene Kontakt Nr.10 ist bei meiner Steckdose gar nicht belegt) mündet ein bei mir grau-weißes Massekabel, das sich vor der Anhängerdose ebenfalls in drei Abzweigungen teilt, von denen je eine zu den NSL des Pkw führt..

Bei einer Steckdose mit Microschalter besteht eine permanente Verbindung zwischen dem Kontakt Nr.2 (54g) und dem Kontakt Nr.11.
Besagter Microschalter würde daher beim Anstecken des Anhängers die Verbindung zwischen Kontakt Nr.2 (54g) und Kontakt Nr.11 unterbrechen, sodaß die NSL am Pkw funktionslos wären.

Um nun also mein Problem zu lösen, nämlich daß die NSL am Pkw auch dann nicht funktionieren, wenn gar kein Anhänger angesteckt ist, eben weil meine ausgetauschte Dose keinen Microschalter enthält, muß man bloß in der Dose das Kabel vom Kontakt Nr.11 zusammen mit dem grauen Kabel in den Kontakt Nr.2 (54g) geben.

Et voilá, jetzt funktionieren die NSL am Pkw mit und ohne Anhänger.
Die Funktionslosigkeit beim Hängerbetrieb ist ja, wie bereits festgestellt, nicht zwingend (und war es meiner Meinung nach bei uns auch nie, aber zB in Deutschland offenbar schon, jetzt aber auch nicht mehr)

(Wenn man den Kontakt Nr.10 belegt hat und zB einen Wohnwagen ziehen möchte, muß man das Massekabel im Kontakt Nr.11 belassen und zwischen den Kontakten Nr. 2/54g und 11 eine Verbindung herstellen.)


Mich erfüllt dieses Ergebnis mit einer gewissen Häme, weil nachdem ich in sieben Jahren bereits zum dritten Mal die Anhängerdose ausgetauscht habe und die beiden vorigen ebenfalls keinen Microschalter hatten, kann das nur bedeuten, daß die Autowerkstatt unseres Lagerhauses beim Pickerl die NSL offenbar nicht prüft; und das wo sie mir doch voriges Jahr anscheinend eine K.O.-Überprüfung verpassen wollten und der Pfuscher, der den Mängelbericht dann abgearbeitet hat, darüber nur den Kopf geschüttelt hat ... daher sehen die mein Auto und auch den Anhänger nie wieder ...

Ach ja, und das flackernde Begrenzungslicht war bloß eine schlechte Birne.